Cabaret Fledermaus now and then

Cabaret Fledermaus now and then

2015

Im Herbst 2005 wurde das Cabaret Fledermaus von Wolfgang Strobl, Deborah Heiss und dem Gastronomieteam übernommen und etablierte sich als eine der originellsten, erfolgreichsten und musikalisch vielfältigsten Eventlocations der Stadt. Wöchentliche Veranstaltungen wie Classic, Freak Out und Mercy haben hier, genauso wie die legendären Clubbings Flieger, La Paloma, Wickie Slime & Paiper und Boogie Night Ihre Heimstätte gefunden. Neben Special Events wie der Falco Gedenknacht, Pulp Fiction Ballrooms und dem Rockabilly Bash finden häufig Konzerte aus den unterschiedlichsten Musikbereichen von Rock´n Roll, Swing, Disco & Soul bis Pop und Elektronik statt.

 

2004

Nach dem Umzug des Jazzlokales in größere Räumlichkeiten wurde das Cabaret Fledermaus Anfang der 2000 Jahre mit wechselndem Erfolg von verschiedenen Clubbingveranstaltern betrieben. Diese Phase, welche hauptsächlich von House - und Techno Events geprägt war, endete 2005 mit der Neuübernahme und umfangreichen Umbauten und Vergrößerungen durch das neue Fledermaus Team, welchem es gelingen sollte, für das Lokal wieder eine erfolgreiche Ära einzuleiten.

1990

1993 verwandelte sich das Cabaret Fledermaus mit dem Club Porgy & Bess in ein erstklassiges Jazzlokal und holte international renommierte Jazz-Formationen nach Wien.

Fast 2.000 Konzerte fanden in den folgenden fünf Jahren statt, bei denen Künstler der Wiener Musikszene vom Jazz über die elektronische Musik und internationale Künstler, etwa die gesamte Pariser Jazzszene, hier auftraten.

1970

In den 70ern avancierte die Fledermaus unter der Leitung von Gerhard Bronner zur Geburtsstätte des Austropops. Hier entstand der erste wirkliche Dialekt Hit mit Marianne Mendt´s "Wie a Glock'n". In dem kreativen Schmelztigel des Lokals fanden unzählige Talente und Künstler Ihr erweitertes Wohnzimmer. Georg Danzer, André Heller, Marika Lichter und unzählige Andere konnte man Abend für Abend hier antreffen. Seltene Tondokumente dokumentieren diese Ära, so produzierte André Heller 1970 mit der weltberühmten Chanson Sängerin Greta Keller die Live Platte "Greta Keller - 38 bis auf Widerruf" im Cabaret Fledermaus.

Das legendäre Album "Greta Keller - live im Cabaret Fledermaus" produziert von André Heller signierte Rückseite.
Glücklich, wer diese extrem seltene LP sein Eigen nennt.

1960

Das Cabaret Fledermaus als innerstädtische Heimat der Wiener Kabarettszene. Hier performte jeder der damals einen Namen hatte meistens von Hausherrn Gerhard Bronner am Flügel begleitet. Helmut Qualtinger, Kurt Sobotka, Georg Kreisler, Georg Danzer, Peter Wehle, André Heller, Herwig Seeböck, Lore Krainer, Carl Merz, Götz Kauffmann, Louise Martini, Ernst Stankovski und viele, viele andere waren hier allabendlich anzutreffen. Letzterer liess es sich nicht nehmen ein eigenes Lied über Wien´s wohl berühmtesten Kabarettkeller zu komponieren.
 

1950

Nach dem Zweiten Weltkrieg firmierte das Lokal unter dem zur Legende gewordenen Namen "Marietta Bar" . Die Konzertpianistin Marietta Mackh führte hier das Regiment, wobei Gerhard Bronner bereits damals für Unterhaltung am Klavier sorgte. Als Frau Marietta sich entschloss mit Ihren Töchtern nach Obertauern zu übersiedeln, übernahm Gerhard Bronner das Lokal und beschloss hier das legendäre Cabaret Fledermaus der Jahrhundertwende wieder aufleben zu lassen. Wie man in der Biographie von Peter Alexander nachlesen kann, hatte dieser auf der Bühne der Fledermaus seinen allerersten Auftritt, und war seither dem Lokal in ganz besonderem Maße verbunden.

Eine Fussnote der Geschichte besagt dass in den 60er Jahren eben diese Frau Marietta und Ihre Töchter in Ihrem Haus in Obertauern niemand geringeren als die Beatles beherbergten und diese eben dort auch Ihr einziges Privatkonzert auf der Hotelbühne veranstalteten. Man kann also getrost sagen, dass selbst die großen Beatles über zwei Ecken mit dem Cabaret Fledermaus verbunden sind...

1940

Wenig bekannt ist vom Programm und Stil der Fledermaus in den Zeiten des 2.Weltkrieges. Eine aus dieser Zeit erhaltene Postkarte zeigt aber das Lokal in modernem, nahezu futuristischem Interieur.

1930

Legenden und Gerüchte umranken die Zeit der 20er und 30er Jahre als die Räumlichkeiten auch zeitweise unter dem Namen "Dolce Vita" zum Nachtleben einluden. Hier verkehrte neben dem normalen Publikum auch Wiens Halbwelt, was dem Lokal einen durchaus anrüchigen Touch verlieh. Aber auch der große Fritz Grünbaum war hier in den 30ern regelmäßig anzutreffen und zur Erinnerung an ihn wurde nach dem Krieg ein Bereich des Lokales in "Grünbaum Stüberl" umbenannt.

1907

Das von Klimt, Hoffmann und Kokoschka glanzvoll gestaltete Cabaret Fledermaus wurde im Oktober 1907 im ersten Wiener Gemeindebezirk eröffnet. Die Innenausstattung inklusive der Bühne und Möblierung, Kostüme und Textilien, sowie Plakate und Postkarten der Aufführungen wurden fast durchwegs von Künstlern der Wiener Werkstätte entworfen. 
Das Kabarett entwickelte sich zu einem fixen Bestandteil des Wiener Gesellschaftslebens und zu einem der berühmtesten Kabaretts Europas. Die künstlerische Leitung dieser Jahre hatten unter anderem Marc Henry, Egon Friedell, Leo Ascher inne; unter deren Mitwirkung literarische Kunstwerke wie Kokoschkas Erstlingsdramen oder der Sketch „Goethe“ von Alfred Polgar und Friedell, aufgeführt wurden. Leider musste das Cabaret Fledermaus 1917 an seinem damaligen Standort schliessen bis es von Gerhard Bronner Jahre später wieder im neuen Stil und neuer Location wiederbelebt wurde.